Der höchste Emch-Aussenlift: Historisches Museum Bern

Am 11. November 1991 feiert EMCH 111 Jahre
Firmengeschichte. Rund 220 Architekten nehmen
an der Fachexkursion teil und besichtigen
unter der Führung von Jürg Emch zahlreiche
Aufzugsanlagen des Unternehmens. Vor Ort
halten renommierte Architekten wie Eraldo
Consolascio oder Flurin Andry und Bauingenieure
oder Politiker Fachreferate über den
Werdegang der Visionen bis zur erfolgreichen
Objektrealisierung oder über das Bauwesen.

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Bei der Besichtigung des frei stehenden und höchsten hydraulischen Emch-Aussenlifts beim Historischen Museum im Berner Kirchenfeld äussert sich Architekt Frank Geiser löblich über das Projekt und seine Realisierung. Der gläserne Vorbau wird im selben
Jahr im Beisein der kantonalen Baudirektion mit dem vom SIA gestifteten ATU-Prix (Architektur, Technik, Umwelt) ausgezeichnet, dies wegen der interessanten ästhetischen, technischen und energiesparenden Ausführung.

 

Ein grosser Vorteil der Verwendung des Zugzylinders ist die Möglichkeit, ihn für grosse Förderhöhen anzuwenden. Die Idee des
Architekten Frank Geiser, in alter Umgebung Neues zu schaffen, kann mit einem gläsernen Anbau im Hof des Museums verwirklicht werden. Eine Stahlsäule in Fachwerkkonstruktion soll unabhängig, vom Anbau losgelöst, inmitten des Hofes nur im Boden verankert und oben im Dachbereich über eine mit Glas eingefasste Stahlbrücke mit dem Gebäude verbunden sein. Zwischen Anbau und Stahlstütze soll sich die verglaste Kabine befinden und Hof sowie sämtliche Geschosse inklusive Dachgeschoss bedienen. Das sich auf der Hofseite der Stütze bewegende Gegengewicht wird mit den Stahldrahtseilen über zwei riesig anmutende Stahlguss-Umlenkrollen, die oben auf der Stahlstütze montiert sind, mit der Kabine verbunden. Die maximale, über die letzte Haltestelle zu erreichende Förderhöhe wird mit dem «goldenen Schlüssel» über einen im Kabinentableau montierten Schlüsselschalter
erreicht. Da die weitausladende Kabine an der wenig torsionssteifen Stahlstütze im Bereich der Schachttüren Schwenkbewegungen von mehreren Millimetern machen kann und damit die richtige Kupplung von Kabinen- und Schachttüren nicht sichergestellt ist, wird auf die Kupplung verzichtet und jede Schachttüre mit Einzeltürantrieb ausgerüstet. Weil die mechanische Sicherstellung der zu öffnenden Schachttüre durch die motorisch angetriebene Kabinentüre wegfällt, muss die Sicherheit elektrisch hergestellt werden, also keine geöffnete Schachttüre, wenn die Kabine nicht anwesend ist.

 

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